Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Slackline „schlaffe Leine“. Eine Slackline ist ein etwa 2,5 bis 5 cm breites Gewebeband. Zwischen zwei Fixpunkten (z.B. Bäumen oder Reckpfosten) verankert, lässt es sich mehr oder weniger stark spannen. Locker durchhängend oder straff gespannt, kniehoch oder mehrere hundert Meter hoch, kurz oder lang, auf allen Leinen kann man sich bewegen, balancieren, springen und surfen.
Im Gegensatz zu den im Circus üblichen straff gespannten Drahtseilen, steht man beim Slacklinen auf einem weichen und elastischen Band. Durch die dynamischen Eigenschaften der Slackline, ist ein ständiges aktives Ausgleichen notwendig. Am Anfang steht das Aufsteigen, Stehen und Gehen im Vordergrund. Mit regelmäßiger Übung lassen sich auch verschiedene Tricks durchführen. Der Trend geht auch zu Wettbewerben.
Slacklinen erfordert eine hohe Konzentration, Geduld, Koordination und Körperbewusstsein.
Wer es ausprobiert hat, weiß es bereits: Slacklining ist Lebensgefühl pur! Dieser Sport lässt keinen kalt! Ob im eigenen Garten, im Park oder am Baggersee - mit nur wenigen Handgriffen lässt sich fast jeder Ort im Handumdrehen in einen großen Abenteuerspielplatz verwandeln.
Gesundheitliche Vorteile ?
Slacklining macht nicht nur Spaß, sondern trainiert auch die Propriorezeptoren. Das sind Sinneszellen, die innere mechanische Einwirkungen auf Spannungszustände in Muskeln und Sehnen aufnehmen und an Rückenmark und Gehirn weiterleiten. Diese Rezeptoren werden durch Muskeldehnung gereizt.
Die darauf folgende motorische Reaktion findet innerhalb des Muskels oder der Sehne statt.
So werden Stellungen (Stellungen der Gelenke = Stellungssinn), Bewegungen einzelner Körperteile (Gelenkbewegungen = Bewegungssinn) und das Ausmaß an Muskelkraft für eine Bewegung oder das Halten einer Gelenkstellung (= Kraftsinn) vom Nervensystem selbst gesteuert und kontrolliert.
Von dieser Tiefensensibilität hängt es ab, ob Bewegungsabläufe sicher, genau und mit dosiertem Krafteinsatz gesteuert werden können. Die Propriorezeptoren in den Muskeln und Sehnen spielen also bei der Wahrnehmung von Gelenkstellungen und -bewegungen die Hauptrolle.
Die neuromuskuläre Reaktionsbereitschaft der stabilisierenden Muskulatur wird verbessert oder wieder hergestellt und sichert damit aktiv das Gleichgewicht und die Stabilität des gesamten Körpers.
Und genau deshalb ist diese „Tiefensensibilität" eine wesentliche Voraussetzungfür gute sportliche Leistungen in jeder Sportart.
Info
Slacklines gibt es in verschiedenen Ausführungen für die unterschiedlichen Disziplinen (Zwecke).
Slacklinebreite - Ein breites Band macht das Laufen nicht unbedingt einfacher, 50 mm Bänder, wie die der Marke Gibbon sind teilweise anspruchsvoller als schmalere Bänder. Das liegt daran, dass sie sich nicht nur nach oben und nach unten, sondern aufgrund ihrer Breite auch in Längsrichtung bewegen/drehen. Man kann das mit einer Modellfernsteuerungsteuerung vergleichen, Schmales Band = 2 Kanalsteuerung (oben/unten u. links/rechts), Breites Band = 3 Kanalsteuerung (oben/unten, links/rechts u. Längsachse).
Diese Bänder sind vor allem für Kinderfüße gut geeignet und angenehm zu begehen. Schmale Bänder bringen ein größeres Verletzungsrisiko bei Drehungen mit sich. Achtung! Es wird oft Industrieware, eigentliche Spanngurte, als Slacklines für teures Geld angeboten.
Wir haben bislang viele Lines verschiedener Hersteller getestet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Lines von Gibbon den notwendigen Qualitätsstandard haben, um sie bedenkenlos im Schul- und Vereinssport einsetzen zu können.
Gerade die Breite von 50 mm ist optimal für Kinderfüße und ideal für das Barfußgehen. Im Gegensatz zu den schmaleren und härteren Bändern anderer Hersteller ist hier das Verletzungsrisiko für die Zehen, gerade bei Drehungen oder beim Abrutschen praktisch nicht vorhanden. Außerdem nimmt die Breite von 50 mm den Kindern, die Angst beim ersten Begehen und sie fühlen sich sicherer.
Es stimmt das Preis - Leistungsverhältnis, so dass die Line für alle erschwinglich ist. Die einfache und sichere Aufbauweise spricht für sich.
Bedenkt man, dass ein Konsolenspiel im Handel deutlich über 50,-- Euro kostet und vergleicht man die sportmedizinischen und sozialen Vorteile bei der Anwendung einer Slackline, ist es unverständlich, warum viele Eltern lieber ein Computerspiel schenken, als ihre Kinder zu mehr Bewegung und Spaß auf einer Slackline zu ermutigen.
Slacklinebänder
Flachbänder zeichnen sich durch ihr relativ statischen Verhalten aus. Diese Bänder sind robust und gut für Anfänger geeignet, sie lassen sich auch gut über große Distanzen (Longlines) spannen.
Schlauchbänder haben dynamische Eigenschaften und sind gut für Funlines. Das Material ist nicht ganz so robust.
Slacklinedisziplinen
Lowlines/Tricklines Hierbei versucht man auf einer relativ niedrig gespannten Line (ungefähr Knie- bis Hüfthöhe über dem Boden, deshalb Lowline) Tricks zu machen (Stehen, Gehen, rückwärts Gehen, Umdrehen, Hinsetzen, Hinlegen, „Surfen“...).
Long Lines Hierbei wird versucht eine möglichst lange Line von Fixpunkt zu Fixpunkt zu bewältigen. Es gilt je länger um so schwieriger
Rodeo- bzw. Freestyle-Lines Solche Lines sind nicht fest gespannt sondern werden mehr oder weniger "schlapp" aufgehängt. Die Höhe der Befestigungspunkte liegt daher meist zwischen 3 und 5 m, der Abstand der Befestigungspunkte meist zwischen 6 und 10 m. Aufgrund des Durchhangs ist das Begehen solcher Lines wesentlich schwieriger. Rodeo Lines sind ein gutes Training für Longlines, da in beiden Fällen die Line sehr ruhig unter dem Schwerpunkt des Slackliner gehalten werden muss. Hier besteht auch eine große Ähnlichkeit zum Schlappseil.
Highlines Highlines sind in einigen Metern bis zu mehreren hundert Metern Höhe angebracht, so dass ein einfaches und gefahrloses Abspringen nicht mehr möglich ist. Hierbei spielt nicht nur die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, eine Rolle, sondern vor allem bei den sehr hohen Lines kommt die psychische Komponente dazu, über einen Abgrund zu laufen.
Waterlines Das Balancieren über fließendem Wasser (Bäche, Flüsse) oder das Slacken über stehendem Wasser (Seen).
Baumschutz ist Lineschutz und liegt uns besonders am Herzen. Deshalb bitte immer Treefriends (Teppich, Matte oder Treewear) verwenden und keine Bäume mit einem geringeren Durchmesser als 20 cm benutzen.
Mit schmäleren Bändern, die oftmals einfach nur Zurrgurte sind, wird der Baum stärker abgeschnürt. Bei den breiten Bändern der Gibbon-Lines verteilt sich der Druck, was natürlich den Baum schont.